Der Neubau des Internats- und Schulgebäudes war die letzte große Herausforderung, die Josef Wetzl gemeistert hat. Das Bild zeigt ihn bei der Grundsteinlegung mit der Zeitkapsel.
Zehn Jahre lang hat er als geschäftsführender Vorstand das Berufsbildungszentrum für soziale Berufe des Mädchenwerks geführt. Jetzt hat Josef Wetzl die Freistellungsphase der Altersteilzeit angetreten. In kleiner Runde wurde er verabschiedet.
Georg Pongratz, Aufsichtsratsvorsitzender des Mädchenwerks, begrüßte im Restaurant "Zur Waldbahn" neben Josef Wetzl und seiner Frau Angelika auch Caritas-Direktor Michael Endres, stellvertretenden Landrat Helmut Plenk sowie Vertreter des Mädchenwerks. "Zehn Jahre hat Josef Wetzl das Mädchenwerk geführt und ein Lebenswerk hinterlassen", so Pongratz. Er sprach deswegen nicht von einer Abschiedsfeier, sondern von einem Erntedankfest. "Sie haben für das Mädchenwerk eine Ernte eingefahren, die ihresgleichen sucht. Ich danke ihnen im Namen des Aufsichtsrats und auch der Mitarbeiter, deren Arbeit und Brot durch ihren besonderen Einsatz auch nach ihrem Ausscheiden gesichert ist", so Pongratz zu Wetzl.
Im Jahresbericht des Mädchenwerks zitiert Georg Pongratz einen modernen Komponisten, der sagte: "Für mein Werk wären eigentlich drei Dirigenten notwendig". Auch das Mädchenwerk hätte in den letzten Jahren drei Dirigenten gebraucht. "Aber wir hatten nur einen. Was für einen! Josef Wetzl schaffte es tatsächlich, zwei weitere Dirigenten zu ersetzen."
Wetzl habe es verstanden, das Tagesgeschäft, die endlos anwachsende Ministerial- und ausufernde Verwaltungsbürokratie, den schwierigen Schulübergang zur Caritas und den Neubau des Internats- und Schulgebäudes zu orchestrieren und zu dirigieren. Als Aufsichtsratsvorsitzender sei er dankbar, dass man mit einem solch begeisternden Vorstand und Geschäftsführer zum Wohle des Mädchenwerks zusammenarbeiten durfte.
"Nicht der Dirigent verbeugt sich vor dem Publikum, wir, das Mädchenwerk, als sein Orchester, verbeugen uns vor dem Dirigenten", so Pongratz. Er wünschte Josef Wetzl für die Zukunft alles Gute und überreichte als Abschiedsgeschenk aus dem Fundus von Mädchenwerk-Gründerin Dr. Elisabeth Hieke eine Statue des Heiligen Ambrosius, Schutzherr der Bienen, dem Hobby von Josef Wetzl.
Auch der stellvertretende Landrat Helmut Plenk hielt eine kleine Ansprache und bedankte sich bei Josef Wetzl für die stets sehr gute Zusammenarbeit. Nach dem Übergang der Einrichtungen des Mädchenwerks an den Passauer Diözesan-Caritasverband betonte Caritas-Vorstand Michael Endres, dass er sich auf die zukünftige Zusammenarbeit sehr freue. Auch er dankte Wetzl für sein engagiertes Wirken. Josef Wetzl selbst ließ seine Zeit am Mädchenwerk Revue passieren und dankte allen, die ihn im Laufe der Jahre unterstützt haben.
Auch nach dem Übergang bleibt der Verein Mädchenwerk Zwiesel e.V. weiterhin bestehen. Alle Gebäude, Grund und Boden und das Inventar verbleiben beim Mädchenwerk Zwiesel e.V.. Das operative Geschäft geht zum Caritasverband über, das heißt, das Mädchenwerk stellt der Caritas im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung die Räumlichkeiten zur Verfügung. Neuer geschäftsführender Vorstand des Mädchenwerks ist Christian Zaglauer.