Folgt dem Stern! - oder besser den Sternen folgten in der letzte Schulwoche vor den Weihnachtsferien Schüler und Studierenden vom BBZ für soziale Berufe. Sie suchten besondere Orte in Zwiesel auf, die für Menschen leuchten, die die Gesellschaft verändern, die von der Geschichte Zwiesels erzählen oder die musikalischen Schwung ins Leben bringen. Mit dem Zitat von Rose Ausländer: "Vergesst nicht Freunde, wir reisen gemeinsam" gingen die Klassen aus dem Schulhaus heraus - pandemiebedingt in festgelegten Lerngruppen- und wählten aus 8 Stationen der Kategorien gesellschaftlich, sozial, musikalisch und religiös jeweils 4 Orte aus. Die Organisatoren der Adventswanderung unter der Leitung von Julia Wittenbauer waren in der Vorbereitung sehr beeindruckt, wie bereitwillig die Türen und auch manchmal Heizungen für die Adventswanderer aufgemacht wurden und so Begegnung möglich wurde.
In der katholischen Bergkirche und in der evangelischen Kreuzkirche gab es Musik für Ohren und Herzen und auch etwas zum Mitsingen zusammen mit Lehrkräften des BBZs als Einstimmung auf die kommende Weihnachtszeit. Der Eine-Weltladen nahm die Schüler mit auf den Weg der Fair Trade-Produkte vom 1. Schritt der Produktion bis zum Verkaufsregal in Zwiesel. Christian Schwarz öffnete die Türen vom "Kaff" zu ungewöhnlichen Zeiten und alle Wanderer konnten hier mit Gesellschaftsspielen entspannen und erleben, dass es in Zwiesel immer einen guten Ort für Jugendliche gibt. Von alten Zeiten und Traditionen erzählte Toni Bernreiter und Ossi Heindl in den unterirdischen Gängen. Was es bedeutet, noch einmal mit allem ganz von vorne anzufangen, das berichteten Geflüchtete in der Aula des BBZs zusammen mit Jürgen Probst, dem Integrationsbeauftragten des Landkreises.
Im Vorfeld interviewten Pflegeschüler Verantwortliche des Zwieseler Hospizverein über deren Tätigkeiten. Lena Ulrich, Lehrkraft im BBZ, gab dies an alle Schüler an einer Station im Kurpark weiter. So wurde erfahrbar, dass es gut ist, auch bei der letzten Reise auf dieser Erde von Menschen begleitet zu werden. Am Platz des Ehrenamts gab es Informationen zu dieser wichtigen Aufgabe in unserer Gesellschaft.
Die Pandemie zwingt uns zwar zum Abstand halten und zu mancher Isolation. Aber mit diesem Projekt für das BBZ wollte das Adventsteam darauf aufmerksam machen, dass Menschen nicht isoliert leben können, sondern in größerer Gemeinschaft verbunden sind. So wie die Schulen, die noch unter dem Namen Mädchenwerk bekannt sind, nun unter dem Dach des Caritasverbands für die Diözese Passau e.V. in eine sehr große Gemeinschaft eingebunden sind. Hier wirken Christen in vielen Bereichen der Gesellschaft, was auch mit dem BBZ-Projekt zum Ausdruck gebracht wurde.
Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Pflege, der Altenpflegehilfe, der Kinderpflege und der Fachakademie für Sozialpädagogik waren begeistert von der Adventswanderung: Endlich mal raus und direkt vor Ort etwas Neues erfahren! Miteinander unterwegs sein und im Gehen miteinander ratschen, sich austauschen! Unterwegs konnten die Schüler die Vielfalt von sozialen Leuchtpunkten in Zwiesel umfassend erleben. Zum Schluss trafen alle Adventswanderer mit ihren Lehrkräften in der Stadtpfarrkirche zusammen, blickten mit Bildern zurück auf ihre gemeinsame Adventsreise und stimmten sich auf die Weihnachtszeit ein.