Ab dem Schuljahr 21/22 geht es schneller ans Ziel
Bisher waren 2 Praxisjahre vor der theoretischen Ausbildung zur/m Erzieher*in notwendig. Jetzt wird es nur noch 1 Jahr geben - das Sozialpädagogische Einstiegsjahr (SEJ). Dann dauert die Ausbildung insgesamt nur noch 4 Jahre statt bisher 5 Jahre. Ab Herbst 21 beginnt das Berufsbildungszentrum für soziale Berufe in Zwiesel mit dieser neuen Ausbildungsform. Andere Fachakademien nutzen die Übergangsfrist und behalten noch das zweijährige Sozialpädagogische Seminar als ersten Abschnitt der Ausbildung. In Zwiesel sind die angehenden Erzieher*innen nur noch ein Jahr an einer Praktikumsstelle und wechseln von dort immer wieder an die Schule zum Unterricht. Die Unterrichtsanteile werden ab dem Schuljahr 21/22 im SEJ erhöht. In nur 4 Jahre kann daher der Abschluss mit staatlicher Anerkennung erreicht werden.
Die Einsatzgebiete für das Praktikum können aus den verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen frei gewählt werden zum Beispiel die Kinderkrippe, der Kindergarten, der Hort oder eine heilpädagogische Einrichtung. Daran erkennt man, dass an dem Grundprinzip der Ausbildung nichts geändert werden soll und nach wie vor auf alle sozialpädagogischen Bereiche, die die Zielgruppe zwischen 0 bis 27 Jahren umfassen, sowohl in der Theorie als auch in den Praktika vorbereitet wird.
Durch die Verkürzung soll in erster Linie jedoch die Attraktivität der Ausbildung gesteigert werden. Denn der Beruf ist gefragt und jetzt in der Pandemie wird sehr deutlich, welche wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben Erzieher*innen erfüllen.
Zusätzlich werden in allen 4 Jahren die Praktikanten und die Studierenden auch finanziell unabhängiger. Zunächst gibt es im SEJ eine Praktikumsvergütung, dann kann in den beiden fachtheoretischen Jahren an der Fachakademie eine einkommensunabhängige Ausbildungsförderung beantragt werden, die auch nicht mehr zurückgezahlt werden muss. Im 4. Jahr der Ausbildung, im Berufsanerkennungsjahr, gibt es bereits ein entsprechendes Gehalt.
Der Fachakademie in Zwiesel ist bewusst, dass diese hochwertige und intensive Ausbildung durch die Verkürzung nicht an Intensität verlieren darf. So wird durch die verstärkte Begleitung durch Praxislehrkräfte besonders in den praktischen Phasen Vieles vor Ort reflektiert und vertieft. Die Inhalte der Ausbildung können daher ohne entscheidenden Qualitätsverlust der neuen Zeitstruktur angepasst werden. Jedoch wird trotzdem ein bisher attraktiver Weg wegfallen. In der neuen Form ist die Ausbildung zur Kinderpflegerin nicht mehr integriert. Man kann allerdings in einer externen Prüfung diesen Abschluss an Berufsfachschulen für Kinderpflege erwerben oder an der Berufsfachschule für Kinderpflege in Zwiesel eine zweijährige Ausbildung absolvieren.
Die digitalen Tage der offenen Tür starten am 20.03.21 und informieren über alle Berufe im BBZ. Es werden Unterrichtsergebnisse präsentiert - auch jetzt aus dem Distanzunterricht. Bis zum 26.03.21 wird jeden Tag etwas Interessantes oder Witziges gezeigt, was in den sozialen und pflegerischen Berufen in Zwiesel gelernt wird.